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Ingoldingen, Degernau, Grodt, Muttensweiler, Winterstettenstadt, Winterstettendorf, Gensenweiler, Hervetsweiler, Wattenweiler, Hagnaufurt
Die heutige Gemeinde Ingoldingen ist ein Produkt der Gemeindereform. Die auf 1. Januar 1975 neu gebildete Gemeinde erfuhr noch eine weitere Vergrößerung durch die im Feinabgrenzungsverfahren verordnete Zuweisung der Ortsteile Gensenweiler, Hervetsweiler, Wattenweiler und Hagnaufurt der früheren politischen Gemeinde Michelwinnaden zum 01.01.1976. Die Bevölkerung dieser vier Ortsteile hatte seit Generationen in wirtschaftlicher, politischer und kultureller Hinsicht mehr Beziehungen zum Landkreis Biberach als anderswohin.
Einwohnerzahl: 1.229 (Stand: 30.09.2024)
Geschichte:
Zu den Straßen, die die Römer im 1. Jahrhundert anlegten, gehört vermutlich auch die, welche von Reichenbach über Ingoldingen und Ummendorf und von dort weiter nach Kellmünz führte. Ingoldingen gehörte wohl bereits zu den ersten Siedlungen, die gegründet wurden; wird doch heute das Aufkommen der Benennungen auf -ingen insgesamt mindestens in das 5. Jahrhundert gesetzt. Der Ortsname selber leitet sich von dem Personennamen Ingolt ab, während die Endung –ingen einen Personenverband bezeichnet; er bedeutet also etwa „Leute des Ingolt“.
Schwerer zu datieren ist der Name Degernau, der aus den Worten „deger“ (stark, um-fangreich) und „Au“ (Land am oder im Wasser) zusammengesetzt ist. Der Ort ist vielleicht schon in karolingischer Zeit entstanden, wohl als Ausbausiedlung von Ingoldingen, mit dem es bereits bei der Erstnennung verbunden zu sein scheint.
Ingoldingen und Degernau wurden im Jahre 1083 erstmals urkundlich erwähnt. Der Grund für diese Erwähnung war der sogenannte „Investiturstreit“, ein grundsätzlicher Streit über das rechte Verhältnis von weltlicher und geistlicher Gewalt im Staatsapparat, der damals das ganze Reich spaltete. Ab 1125 befanden sich Ingoldingen und Degernau im Besitz der Benediktinerabtei St. Georgen im Schwarzwald.
Zwischen 1370 und 1399 wurde die Vogtei Ingoldingen mehrmals verkauft und verblieb dann im Besitz des Heinrich von Essendorf gen. Unruwe. Die Einzelheiten der Ausübung der Vogtei regelte das Kloster jedoch weiterhin durch Verträge. Nach zahlreichen Streitigkeiten des Heinrich von Essendorf mit dem Landvogt Graf Johannes zu Sonnenberg über das Schankmaß der Wirte ging die Vogtei 1490 wieder an das Kloster St. Georgen zurück, um diesen Streit zu beenden. Der Abt überließ dann im Jahre 1519 dem Truchseß Georg von Waldburg und seinen Nachkommen die Vogtei und den Schirm über Ingoldingen. Zwischen 1566 und 1632 wechselte dann die Vogtei Ingoldingen und Degernau aufgrund des Religionskrieges einige Male den Besitzer. Im dann folgenden Westfälischen Frieden wurde Württemberg im Besitz des Klosters und der Ortschaften bestätigt, die außerwürttembergischen Besitzungen, darunter auch Ingoldingen mit Degernau, über die Österreich den Schutz übernommen hatte, blieben den Mönchen unter dem österreichischen Schirm erhalten. 1803 wurde die Vogtei Ingoldingen von Österreich in Besitz genommen. Durch den Pressburger Frieden kam Ingoldingen schließlich an das neu geschaffene Königreich Württemberg. 1806 wechselte Ingoldingen abermals öfter den Besitzer, Baden und Württemberg, schließlich auch Bayern, forderten Ingoldingen für sich. Die Landvogtei Ingoldingen wurde dann schließlich im Juni 1806 den Württembergern übergeben. Von der Gründung im Jahre 1807 bis zur Aufhebung im Jahre 1938 gehörte Ingoldingen zum Oberamt Waldsee. Bei der Neuorganisation im Jahre 1810 wurde die Gemeinde dem damals neu geschaffenen, aber nur wenige Jahre bestehenden Unteramt Schussenried zugewiesen. 1938 kam Ingoldingen zum neu gebildeten Kreis Biberach.
Einwohnerzahl: 226 (Stand: 30.09.2024)
Geschichte:
Über die Gründung der Ansiedlung selber ist nichts genaues bekannt, sie gehört aber in die späteste Ausbauzeit, den sog. „jüngeren Ausbau“ um das 10. Jahrhundert. Der Name „Grodt“ deutet auf eine Entstehung als Rodesiedlung hin. 1267 wurde Grodt wohl erstmals urkundlich genannt. Damals schenkte Markgraf Heinrich von Burgau dem Kloster Salem die Witwe des Berthold von Grodt (Grode) mitsamt ihren Kindern als Leibeigene.
In einer Urkunde aus dem Jahre 1277 wird dann ein Herr Berthold von Schefoldsegg erstmals urkundlich erwähnt. Seine Burg lag etwas östlich des Dorfes über dem Federbach. Noch heute erinnern die Flurnamen „Burgstall“ und „Schloßbühl“ daran. Vor dem Übergang der Burg Schefoldsegg in den kirchlichen Besitz des Stiftes Buchau im Jahre 1409 lagen die Rechte beim jeweiligen Dorfherrn. Die Rechte an Grodt befanden sich nun zur Hälfte beim Stift Buchau, zur Hälfte bei Biberach. Im Jahre 1645 erwarb das Stift Buchau den Biberacher Anteil an dem Dorf. Das Stift Buchau war nun alleiniger Dorfherr und Grodt Teil der stiftischen Landschaft. Um Streitigkeiten mit den Grafen zu Königsegg-Aulendorf aus dem Weg zu schaffen, trat das Stift Buchau im Jahre 1788 das Dorf Grodt mit aller Obrigkeit dem Grafen ab. Grodt war nun Teil der Reichsgrafschaft Königsegg-Aulendorf, bis diese dann im Jahr 1806 auf Grund der Bestimmungen der Rheinischen Bundesakte mediatisiert und der Landeshoheit des neu geschaffenen Königreichs Württemberg unterworfen wurde. Durch königliche Verordnung gehörte Grodt zum Patrimonial-Obervogteiamt Königsegg-Aulendorf, anschließend kam es zunächst als Schultheißenamt zur Oberschultheißerei Ingoldingen und damit zugleich zum Oberamt Biberach.
Der endgültige Zusammenschluss mit Ingoldingen erfolgte im Juni 1972.
Einwohnerzahl: 523 (Stand: 30.09.2024)
Geschichte:
Die ersten Daten der Dorfgeschichte stammen aus der Römerzeit. Die Römerstraße, die Reichenbach und Ummendorf in fast gerader Linie verband und über Muttensweiler und dann Ingoldingen führte, zog sich auch durch das heutige Gewann Stockäcker und Ösch. Die Ortsnamenforschung belegt, dass die Siedlungsbezeichnungen mit der Endung -weiler in der ersten Periode der Ausbauzeit gebraucht wurden. Demnach dürfte die Siedlung Muttensweiler zwischen 600 und 800 n. Chr. gegründet worden sein
Das Dorf wurde 1275 erstmals im Zehntsteuerbuch des Erzbischöflichen Archivs in Freiburg im Breisgau erwähnt.
1353 hatte Muttensweiler 10 Wohnstätten: Sechs Höfe besaßen die Herren von Königsegg zu Aulendorf, dazu die Hälfte eines weiteren Gutes und den Schienenwald, die andere Hälfte des Gutes war in bürgerlichem Besitz. Ein Hof gehörte dem Kloster Heggbach, je ein Hof gehörte einem Bürger von Biberach und einer Klosterfrau namens Agnes Höllin im Kloster Heiligkreuztal. Von 1368 bis 1412 erwarb das Kloster Schussenried vier Höfe in Muttensweiler. Im Jahre 1386 verkauften Ritter Ulrich von Königsegg zu Aulendorf alle seine Güter in Muttensweiler an den Spital Biberach. Auch das Hofgut der Klosterfrau Agnes Höllin gelangte nach deren Tod in den Besitz des Spitals Biberach. Damit wurde Muttensweiler „ein Biberacher Dorf“ mit vier Höfen des Klosters Schussenried im Ort. Die Herrschaftsverhältnisse in Muttensweiler waren nun auf Dauer so geregelt, dass der Spital Biberach Grund- und Leibherr über seine sechs Höfe war und dazu die Gerichts- und Dorfherrschaft hatte; das Kloster Schussenried war Grund- und Leibherr über vier Höfe, Zehntherr über das ganze Dorf sowie Kirchen- und Patronatsherr. Nach der französischen Revolution 1789 erstarkte im süddeutschen Raum der Wille, die herrschaftlichen Rechte abzulösen. In Muttensweiler selbst begann diese Bauernbefreiung um 1810. Endgültig abgeschafft wurde das „alte System“ erst durch ein Gesetz im Jahre 1848. Von da an wurden die Bauern und Handwerker nach und nach selbst die Herren über ihre Hofgüter. Muttensweiler gehörte seit 1807 zu dem damals gegründeten Oberamt Biberach, ab 1938 gehörte Muttensweiler dann zum Landkreis Biberach. Am 1. Juni 1972 wurde Muttensweiler Teil der Gemeinde Ingoldingen.
Einwohnerzahl: 648 (Stand: 30.09.2024)
Geschichte:
Schon im Jahre 1181 wird ein Heinrich von Winterstetten anlässlich der Errichtung des Chorherrenstifts Waldsee urkundlich erwähnt. Heinrich von Winterstetten starb wahrscheinlich kinderlos. Daher gab Friedrich II. Winterstetten an Konrad von Tanne. Seine Tochter Irmengard heiratete Konrad von Schmalegg. Sohn des Konrad von Schmalegg ist Ulrich von Winterstetten, der als Minnesänger in der Manessischen Liederhandschrift erwähnt wird.
1331 wurde der Besitz Winterstetten an Österreich verkauft und die Herrschaft mehrfach verpfändet. Herzog Leopold von Österreich bestätigte 1376 den Bürgern und der Stadt Winterstetten ihre Rechte und erweiterte sie durch die Blutgerichtsbarkeit und das Marktrecht. Winterstetten wurde wahrscheinlich von den Staufern zur Stadt erhoben. 1442 genehmigte König Friedrich die Versetzung der Feste und Herrschaft Winterstetten an Truchseß Georg von Waldburg um 6400 Gulden. Die Rechte der Stadt wurden ab 1454 durch die Truchsessen stetig geschmälert; auch die Burg Winterstetten geriet in Verfall. Schließlich entbrannte 1692 ein 30-jähriger Kampf um die Rechte und Freiheiten der Stadt. Der Ort verlor seinen Stadtcharakter. Kaiser Karl VI. beendete 1722 diesen Streit. Der Stadtflecken Winterstetten kam 1806 bei der neuen Staatsänderung in Deutschland unter die Landeshoheit des Königreichs Württemberg und wurde in eine Schultheißerei im Oberamt Waldsee verwandelt. Als 1938 das Oberamt Waldsee aufgelöst wurde, wurde die Gemeinde Winterstettenstadt Teil des Kreises Biberach. Durch die Gemeindereform 1975 wurde Winterstettenstadt in die Gemeinde Ingoldingen eingegliedert.
Einwohnerzahl: 335 (Stand: 30.09.2024)
Geschichte:
Vermutlich ist Winterstettendorf aber eine Alamannensiedlung der Älteren Ausbauzeit. Zunächst war es die Wohnstätte eines sonst nicht mehr näher bekannten Wintheri, aus der wahrscheinlich der spätere Maierhof hervorgegangen ist. Der Winterstetter Ortsadel, vielleicht Nachkommen des Wintheri, ließ auf dem knapp 1,5 km weiter nördlich gelegenen Burgberg eine Feste erbauen.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Winterstettendorf erst im Hochmittelalter. Winterstettendorf gehörte damals zum Territorium des 1181 bezeugten Reichsministerialen Heinrich „von Winthersteden“, der auch die Burg innehatte und ein Vertrauter Barbarossas war. Nach Heinrichs Tod 1214 übertrug der Stauferkaiser Friedrich II. das Lehen an Konrad von Tanne. Schenk Konrads Nachfolger wurde 1243 dessen Schwiegersohn Konrad von Schmalegg, der sich, wie seine Söhne, „von Wintersteten“ schrieb. Das nördliche Herrschaftsgebiet gelangte dann um 1300 über Schenkentöchter an verschiedene Adelsgeschlechter, während das Pfarrdorf nach und nach fast ganz in Waldseer Besitz gelangte. Von 1481 bis 1709 unterstand Winterstettendorf großenteils dem Ackerbürger- und Handwerkerstädtchen Waldsee. Im Jahre 1709 sah sich die Stadt aufgrund der zusätzlichen Belastungen für Waldsee durch den Spanischen Erbfolgekrieg gezwungen, alle Winterstettendorfer Lehengüter an das Reichsstift Schussenried zu verkaufen. Damit gehörte das Gebiet der Pfarrei Winterstettendorf fast ganz zum Schussenrieder Klosterterritorium.
Auch Winterstettendorf wurde im Rahmen der Neuordnung der Verhältnisse dem Königreich Württemberg zugeteilt. Erst 1938 wurde Winterstettendorf Teil des Landkreises Biberach; zuvor gehörte es zum Oberamt Waldsee. Am 1. Dezember 1974 wurde Winterstettendorf im Zuge der Gemeindereform des Landes Baden-Württemberg Teil der Gemeinde Ingoldingen.
Einwohnerzahl: 206 (Stand: 30.09.2024)
Geschichte:
„Furtorte“ heißen die Winterstetter Pfarrfilialen Gensenweiler, Hagnaufurt, Hervetsweiler und Wattenweiler wahrscheinlich deshalb, weil sie samt und sonders jenseits der bei Hochwasser benutzten Rißfurt liegen. Sie haben seit dem Mittelalter zusammengehört und meist ist ihnen auch fast das gleiche Schicksal beschieden gewesen. Über die Anfänge der Furtorte ist nichts Genaues bekannt. Ihre Namen dürften jedoch auf die alamannische Ausbauzeit im 9. bis 10. Jahrhundert zurückgehen. Zumindest gilt das im Hinblick auf die drei „-weiler“-Bezeichnungen. Ins Licht der Geschichte treten die anfangs nur aus einigen Anwesen bestehenden Ortschaften aber erst im 12. und 13. Jahrhundert. Erstmals urkundlich erwähnt wurden Gensenweiler 1381 als „Gysenwiler“, Hagnaufurt 1259 als „Hangenen“, Hervetsweiler 1283 als „Hervetswilers“ und Wattenweiler 1339 als „Walthonwillare“. Von da an tauchen ihre Namen häufiger in den Besitzurkunden des Prämonstratenserklosters Schussenried auf.
Ab 1938 gehörten die Furtgemeinden zum Landkreis Biberach. 1976 wurden die Furtteilorte als letzte Ortschaften Teilorte der Gemeinde Ingoldingen
Das Wort "Wappen" stellt die niederdeutsche Sprachform des Wortes "Waffen" dar. Es tauchte erstmals im 12. Jahrhundert in der speziellen Bedeutung von "Waffenzeichen" auf. Die ersten Wappen sind Zeichen mit Fernwirkung, die auf Schild, Helmen, Rüstungen, farbigen Bannern und Pferdedecken angebracht wurden.
Als umfassende Kulturerscheinung verbreitete sich das Wappenwesen sehr schnell über die Kreise des Adels hinaus, und schon im 15. Jahrhundert lassen sich sehr viele bürgerliche Wappen nachweisen.